The COVER PROJECT

MARCELLO RUBINI

CRIME NEVER PAYS

GESTOHLENER SCHUND I
STOLEN PULP I

CRIME NEVER PAYS startete als spontane Motividee bereits 2007 und konkretisierte sich etwa Anfang 2011 als Anlehnung an die frühen Pulp-Covers in Amerika. Kurz danach erschien auch ein Band im Taschen-Verlag zu diesem Thema, der dann viele Motivinspirationen gab und Gestaltungsprinzipien  zeigte, die Marcello Rubini zum Teil 1:1 mit der Typografie und beispielhaften Texten übertrug. Sie machen den „gestohlenen“ Teil des Projektes aus, denn mit der sprachlichen und typografischen Formulierung eines Pulp-Covers der amerikanischen 30er bis 50er Jahre sind die stilistischen Besonderheiten geprägt.

Die gefährlich knapp  bedeckten Frauen auf den Covern dieser Jahrzehnte prägten die Bildsprache (als Fantasiezeichnung) entsprechend dem amerikanischen Prüderiekodex (damals allerdings auch in Europa), den Marcello Rubini jetzt mit seinen neuen Bildern brechen will.  Zu der Bewaffnung der Frau mit Pistolen, Messern, Gift und Geld tritt nun auch völlig unverhohlen die körperlich-erotische Offensive und erweitert das weibliche Kraftfeld bezeichnend. Dies bleibt sogar auch spürbar bei Motiven, wo Frauen scheinbar unterlegen erscheinen. 

Im Prinzip bleibt Rubini mit der Cover-Serie seiner Bildsprache treu, welche Frauen mit ihrer Sexualität als kraftvoll, integer und aggressiv beschreibt und Männer – letztlich auch den Betrachter – in die Defensive zwingt. Gleichzeitig findet sich auch hier stets eine Prise Humor im Bild, der die Ernsthaftigkeit der Bildsituation (und auch ihrer Sexualität) unterläuft und damit dem Betrachter auch Spaß vermittelt.

Die Grenze zum Billigen gerät zur ästhetischen Herausforderung,  an ihr entlang schlängelt sich die Pulp-Serie mehr als zuvor und ermöglicht – mit dem thematisch und ästhetisch vorgegebenen Focus – Überschreitungen, bei denen gleichwohl  Geschmack und stilles Vergnügen nicht auf der Strecke bleiben.

Die Serie selbst sollte schließlich auch real „billig“ sein: Für 100,- Euro stehen die aufwändig bearbeiteten Bildercover jeweils zum Verkauf (ca. 40 cm x 30 cm), allerdings als Fine-Art-Print in bester Qualität.

   
   

 

 
 

 

 
 
 
 
 
 
 

Berlin, 2012